Berts Reise – Teil 3
Von Stuttgart aus (wir berichteten) zog es Bert nach Duisburg. Dort staunte er sehr über den riesengroßen Hafen: Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet in Duisburg, mitten in Nordrhein-Westfalen, sich der größte Binnenhafen der Welt befindet! Von hier aus fahren die großen Container-Schiffe in aller Herren Länder … da kam Bert schon wieder ins Träumen ….
Er schlenderte die Brunnenmeile entlang, bewunderte die vielen Skulpturen und lernte beim großen, bunten Lifesaverbrunnen von Niki de Saint Phalle ein paar sympathische Duisburger Fußballfans kennen. Spontan entschloss er sich, mit ins Stadion zu gehen. Was für ein Glück! Denn dank seiner Unterstützung beim letzten Spiel schaffte der MSV Duisburg sogar den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga!
Noch im Siegestaumel stieg Bert in den Intercity nach Freiburg. Dort wurde er von beinahe schon maritimem Klima empfangen. Er setzte sich auf dem Münsterplatz in ein Café und trank erst einmal einen erfrischenden Kaiserstühler Riesling. Wunderbar – das Leben kann so schön sein. Danach erkundete er die Altstadt. Sehr viele Radfahrer gab es hier! Vor lauter Schauen wäre er beinahe in ein „Bächle“ gefallen! Doch das wäre nicht schlimm gewesen:
Die „Bächle“ sind seit dem Mittelalter Teil des Wasserversorgungssystems, erfuhr er von einer netten Dame, die gerade des Weges kam und ihn noch rechtzeitig warnte. Einer badischen Sage nach wird jeder, der bei einem Besuch in Freiburg unabsichtlich in eines der Bächle tritt, im späteren Verlauf seines Lebens eine gebürtige Freiburgerin bzw. einen gebürtigen Freiburger heiraten. „Das wäre nicht das Schlechteste“, dachte sich Bert und trat vorsichtshalber gleich noch mit einem Fuß hinein …
Aber es zog ihn auch schon wieder weiter. Hannover, die niedersächsische Landeshauptstadt hatte es ihm angetan: Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt mit Besichtigung des Historischen Rathauses, der Marktkirche, der Uni und des großen Gartens von Schloss Herrenhausen suchte sich Bert ein Gasthaus und bestellte einen „Calenberger Pfannenschlag“. Die knusprig gebratene Rinderwurst mit Kartoffeln und sauren Gurken mundete ihm hervorragend, doch machte sie auch durstig. Der Wirt spendierte ihm darauf eine „Lüttje Lage“: Die „Kleine Lage“ aus einem Kornschnaps und einem kleinen Glas obergärigem Weißbier ist eine typisch hannöversche Spezialität, erfuhr er. Auch, dass es verschiedene Arten gibt, die Lüttje Lage zu trinken. Ursprünglich goss man sich den Schnaps auf die Zunge und spülte ihn mit Bier hinunter. Heute ist es weit verbreitet, die Lüttje Lage aus zwei speziellen Gläsern gleichzeitig zu trinken. Lecker! Aber danach brauchte Bert erst einmal eine Pause! Er ging zum Maschsee und genoss den Blick auf das glitzernde, blaue Wasser.
Berts nächste Station war Karlsruhe im schönen Oberrheingraben: Denn dort fand sein Klassentreffen statt. Bert wollte natürlich unbedingt wissen, was aus allen seinen Freunden geworden war – und erlebte eine riesengroße Überraschung: Sogar ein Wikinger war unter den Klassenkameraden!!!!
Gemeinsam beschlossen sie dann, alle zusammen noch auf „DAS FEST“ am Mount Klotz zu gehen. Das Musikfestival ist eine der größten Open-Air-Veranstaltungen in Deutschland: Fast 25.000 Menschen feiern hier jedes Jahr 3 Tage lang. Das war ganz nach Berts Geschmack! Am nächsten Tag genoss er noch einmal den Ausblick vom Turmberg auf die „Fächerstadt“, dann führte ihn sein Weg nach Franken:
In Nürnberg zog es ihn erst einmal hoch zur Kaiserburg: Dort, auf dem Weg zum Wahrzeichen der Stadt, fühlte er sich fast schon ins Mittelalter zurückversetzt: Wunderschöne alte Fachwerkbauten, die malerischen engen Gassen … Toll!
Gut gelaunt setzte er seinen Spaziergang fort. Am Schönen Brunnen schoss er noch ein Erinnerungsfoto – und wunderte sich über die Menschentraube, die sich an einer Stelle des Gitters versammelt hatte: Touristen streckten sich nach einem der Messingringe und versuchten, diesen zu berühren. „Wer an diesem Ring dreht, dem geht ein Wunsch in Erfüllung“, klärte ihn ein freundlicher Nürnberger schließlich auf. Das ließ sich Bert natürlich nicht entgehen: Er wünschte sich eine Reise nach Düsseldorf!
Gesagt, getan. In Düsseldorf führte ihn sein erster Weg natürlich auf die Königsallee: Denn von der „KÖ“ hatte er schon viel gehört. Shoppingparadies, Ausgehmeile, Laufsteg der Modemutigen und Rastplatz für Genießer. Auch Bert ließ es sich hier erst mal richtig gut gehen. In einem Straßencafé ließ er sich nieder und beobachtete das bunte Treiben.
Doch er wollte noch mehr von dieser faszinierenden Stadt sehen. So spazierte er quer durch die Altstadt zur „längsten Theke der Welt“. Im „Uerige“ trank er in geselliger Runde ein „Alt“. Am Medienhafen wurde ihm plötzlich ganz anders: Die Gebäude schienen sich zu bewegen! Ganz krumm und schief standen sie nun da. Aber er hatte doch nur ein „Alt“ getrunken … Dann fiel der Groschen: Natürlich! Das waren die berühmten Bauten des Architekten und Designers Frank Gehry!
Nach so viel Aufregung sehnte sich Bert nach Entspannung. Ein Tag am Meer – das wäre schön! Und so setzte er sich in den Zug nach Lübeck. Schon am Stadttor, dem berühmten Holstentor, spürte er es: Die Luft war hier anders! Ob das wohl am Marzipan lag, den es an allen Ecken und in vielen Läden zu kaufen gab? In der Altstadt inspizierte Bert die beeindruckenden Patrizierhäuser der ehemaligen Hansestadt. Er fuhr weiter nach Travemünde, wo er im Hafen einen beeindruckenden Viermaster erblickte: Die „Passat“ war früher auf allen Weltmeeren unterwegs! Und dann hatte er sein Ziel erreicht: Glücklich streckte Bert sich im schönen weichen Sand aus, genoss die wärmende Sonne und sah aufs Meer hinaus! Wie es Bert wohl weiterhin ergeht? Fortsetzung folgt!